Knochenaufbau

Eine erfolgreiche Therapie mit dentalen Implantaten erfordert ein ausreichendes lokales Knochenangebot. Dieses ist neben weiteren Faktoren eine Voraussetzung für langfristige Entzündungsfreiheit und mechanische Stabilität.

Infolge von Zahnverlust oder vorausgegangener Entzündung kommt es aber regelmäßig zum Abbau von Kieferknochen (Alveolarkammatrophie). Durch folgende Maßnahmen versuchen wir, den Kieferknochen möglichst zu erhalten und knochenaufbauende Maßnahmen zu begrenzen oder zu vermeiden:

  • Socket preservation / Ridge preservation (Gewebeerhalt im Rahmen der Zahnentfernung): Bereits bei der Zahnentfernung wird durch atraumatisches Vorgehen der Knochen und das Zahnfleisch maximal geschont. Zudem wird durch Einsatz von körpereigenen Wachstumsfaktoren (PRF), bestimmter industrieller Biomaterialien, speziell präparierter Bestandteile Ihres entfernten Zahnes sowie körpereigener Knochenspäne die Regeneration begünstigt und die Kontur des Kieferkammes erhalten.
  • Sofortimplantation: Erhalt des Alveolarknochens durch Einsetzen eines Implantates bereits im Rahmen der Zahnentfernung. Hierfür sind eine exakte Diagnostik und Planung erforderlich, da spezifische Voraussetzungen erfüllt sein müssen.
  • Besonders kurze oder durchmesserreduzierte Implantate („Mini-Implantate“): Hiermit lassen sich im Einzelfall individuelle Situationen lösen (meist implantatgetragene Prothesen). Für eine universelle Versorgung (Einzelkrone, Brücke, hochwertiger herausnehmbarer Zahnersatz) häufig ungeeignet.
  • Angulierte und primär miteinander verblockte Implantate (z.B. „All-on-4“): Sehr spezifischen Situationen vorbehalten (zahnloser Kiefer). Ungeeignet für Kiefer mit erhaltenswerten eigenen Zähnen.

 

Mitunter ist jedoch der Aufbau des verloren gegangenen Knochens (sowie ggf. des Zahnfleisches) unumgänglich. Hierfür kommt prinzipiell körpereigener Knochen sowie Knochenersatzmaterialien biologischen oder synthetischen Ursprungs in Frage. Unabhängig vom verwendeten Material stimulieren wir durch Beifügung körpereigener Wachstumsfaktoren (PRF) die Wundheilung und Geweberegeneration.

Vielfach kann ein Knochenaufbau simultan mit der Implantatsetzung erfolgen und verlängert die Wartezeit bis zur Eingliederung des neuen Zahnersatzes nicht oder nur geringfügig.

 

Woher kommt das Material für den Knochenaufbau?

Nach Möglichkeit verwenden wir körpereigenen Knochen aus dem Kieferbereich. Dieser fällt z.B. bei der Implantatbohrung an oder kann zusätzlich aus der Operationsregion ohne Schaffung einer weiteren Operationswunde gewonnen werden. 

Zudem erfolgt in bestimmten Fällen die Kombination mit einem industriell hergestellten Knochenersatzmaterial. 

Bei größeren Knochendefekten ist mitunter die Entnahme von passenden Knochentransplantaten, meist aus dem Kieferbereich, erforderlich. In Fällen hochgradigen Knochenabbaus ganzer Kiefer greifen wir bei Bedarf auf Transplantate vom Beckenkamm zurück.

An den ausgewählten Entnahmeregionen kann unser Körper auf den entnommenen Knochen ohne Einschränkungen verzichten.

 

Welche Methoden bieten wir an?

Wir verfügen aufgrund unserer klinischen Ausbildung und langjährigen Praxiserfahrung über ein maximales Spektrum der Knochenrekonstruktion. Dieses bringen wir zielgerichtet mit Ihrer individuellen Situation in Einklang. Gemeinsam werden wir mit Ihnen und Ihrem Hauszahnarzt das Therapieziel definieren und eine passende Methode auswählen. Hierbei lassen wir uns leiten von dem Grundsatz „so viel wie nötig und so wenig wie möglich“. In der Regel erfolgen sämtliche Operationen ambulant in örtlicher Betäubung, zusätzlichem Dämmerschlaf oder auf Wunsch in Vollnarkose. 

Nachstehend eine Auswahl der von uns durchgeführten knochenaufbauenden Maßnahmen:

  • Anhebung des Kieferhöhlenbodens (Sinus lift)

  • Kieferkammverbreiterung durch seitliche Anlagerung (laterale Augmentation)

  • Kieferkammverbreiterung durch Knochendehnung / -spreizung (bone spreading, bone splitting)

  • 3-dimensionaler Knochenaufbau mit Hilfe von blockförmigen Transplantaten (sog. Knochenblock) oder mit virtuell geplanten vorgefertigten Titangittern

  • Schalentechnik

  • gesteuerte Knochenregeneration mittels Membrantechnik (GbR)

  • Knochenbildung durch Distraktion

  • Einsatz körpereigener Wachstumsfaktoren (PRF
Knochenaufbau Augsburg

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